Der prominente uigurische Historiker und Verleger Iminjan Seydin, der seit drei Jahren ohne Kontakt zur Außenwelt in Haft ist, tauchte plötzlich in einem Video wieder auf, das am 4. Mai 2020 von der staatlichen englischen Zeitung China Daily veröffentlicht wurde. Darin erweckt er den Eindruck, dass er einen vorgegebenen Text wiedergeben musste. Demnach sei er nicht “illegal inhaftiert”. Seine Tochter werde angeblich von „anti-chinesischen Kräften“ getäuscht.
Seine Tochter konnte zwei Tage später einen kurzen Video-Chat mit ihm führen. Da erfuhr sie von ihrem Vater, dass er sie nicht kontaktiert hätte, weil er die ganze Zeit zur Arbeit gegangen sei und er sich ganz darauf habe konzentrieren wollen. Seine Tochter ist nun in Sorge, weil ihr Vater sehr dünn aussah. Außerdem befürchtet sie, dass sie nicht weiter mit ihm kommunizieren kann und er weiterhin streng überwacht wird.
Auch Amnesty International (AI) fürchtet, dass Iminjan Seydin einer strengen Überwachung unterliegt und jederzeit wieder inhaftiert werden könnte.
Bitte beteiligen Sie sich an der deutsch-sprachigen Eilaktion oder der englisch-sprachigen Eilaktion zugunsten von Iminjan Seydin.