Aufgrund seiner Beobachtungen geht Amnesty International davon aus, dass die chinesischen Behörden 2023 weiterhin mehr Hinrichtungen vollzogen haben als der Rest der Welt zusammen. Im Laufe des Jahres wurden Tausende von Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet. Zahlen über die Anwendung der Todesstrafe in diesem Land blieben als Staatsgeheimnis eingestuft, aber die wenigen verfügbaren Berichte deuten darauf hin, dass diese grausame Bestrafung weiterhin für eine breite Palette von Straftaten angewendet wird, darunter auch solche, die nicht die Schwelle der „schwersten Verbrechen“ erreichen, auf die die Todesstrafe nach internationalem Recht und internationalen Standards beschränkt sein muss. Darüber hinaus werden Todesurteile nach wie vor nach unfairen Gerichtsverfahren verhängt.
Im Jahr 2009 stellte Amnesty International die Veröffentlichung seiner geschätzten Zahlen über die Anwendung der Todesstrafe in China ein. Diese Entscheidung spiegelte die Bedenken darüber wider, wie die chinesischen Behörden die Zahlen von Amnesty International falsch darstellten. Amnesty International machte stets deutlich, dass die Zahlen, die es über China veröffentlichen hatte, aufgrund der Beschränkungen des Zugangs zu Informationen erheblich niedriger waren als die Realität. Die chinesischen Behörden haben bislang keine Zahlen über die Todesstrafe veröffentlicht.
Amnesty International erneuert seinen Aufruf an die chinesischen Behörden, Informationen über die Anwendung der Todesstrafe in China zu veröffentlichen.
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