Hongkong: Transgender-Aktivist darf nicht auf das chinesische Festland abgeschoben werden

Einer chinesischen Transgender-Aktivistin, die am 02.03.2024 nach Verbüßung einer Gefängnisstrafe in Hongkong freigelassen werden soll, droht weitere Verfolgung, wenn sie auf das chinesische Festland abgeschoben werden sollte. Stattdessen müsse ihr gestattet werden, in Hongkong zu bleiben oder an ein anderes Ziel zu reisen, forderte Amnesty International heute dringend.

Lai Ke (auch bekannt als Xiran) wurde letztes Jahr in Hongkong wegen Verwendung „gefälschter“ Dokumente verurteilt. Sie wollte via Hongkong nach Kanada reisen, so berichten es Freunde von ihr, die den Fall genau verfolgt haben. Sie sind in Sorge, dass Lai Ke im Falle einer Abschiebung in China ähnlich wie vor ihrer Abreise im Mai 2023 von der Polizei schikaniert wird.

Lai wurde am 16.06.2023 in Hongkong zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, die sie im Siu Lam Psychiatric Centre verbüßte, einer psychiatrischen Haftanstalt, in der die Hongkonger Behörden auch sonst Transgender-Häftlinge festhalten.

In einer Entlassungsmitteilung des Siu Lam Zentrums, die Amnesty International eingesehen hat, heißt es, dass Lai wegen guter Führung am 02.03.2024 vorzeitig entlassen werden soll. Da Lai nicht in Hongkong ansässig ist, muss sie gemäß Abschnitt 19 der Hongkonger Einwanderungsverordnung auf das chinesische Festland abgeschoben werden.